Vier nicht gewonnene Meisterschaftsspiele in Serie ohne ein geschossenes Tor steckten unserem Team One definitiv in den Knochen, als man am Ostersamstag die aus Ascona angereisten Tessiner auf der Feldbreite begrüsste. Ein Spiel von immenser Wichtigkeit, um sich zumindest einige Punkte weiter vom immer näher kommenden Strich entfernen zu können.
Die Partie startete beidseitig verhalten. Auch den Tessinern merkte man an, dass auch sie das Selbstvertrauen momentan nicht gerade gepachtet haben. Emmen diktierte die ersten Minuten zwar das Spiel, es schlichen sich jedoch auch schnell wieder haarsträubende Fehler auf dem schwierigen Geläuf ein. Nach einem Fehler im Spielaufbau konnte Emmens Abwehrchef Rojas den Tessiner Angreifer Stojanov nur noch regelwidrig am Abschluss hindern. Die Folge war eine gelbe Karte und ein Freistoss aus aussichtsreicher Position aus 18 Metern. Diesen knallte Stojanov an den Aussenpfosten. Glück für die Emmer. Doch nur 10’ später hatte man weniger Glück. Nach einem weiten Ball über die Emmer Abwehr lässt Stojcev Rojas stehen und schiebt allein vor Bäuerle zum 0:1 für die Gäste ein. Man merkte schon, dass Emmen nun etwas mehr aufs Tempo drückte. Doch Macolinos Abschluss sowie Captain Vogel’s Kopfball nach einem Eckball wurden von Ascona Schlussmann Lucic gekonnt vereitelt. In der 43’ dann jedoch endlich die Erlösung für die Emmer. Nach einem gefährlich getretenen Eckball von Veselj klärte ein Ascona Verteidiger direkt vor das eigene Tor, Nicholas König stand goldrichtig und drückte den Ball zum 1:1 Ausgleich über die Linie. Damit ging es dann auch in die Pause.
Beide Teams wechselten zur Halbzeit zweimal. Emmen war nun doch das überlegene Team und wollte das Spiel unbedingt auf seine Seite ziehen. Doch in der 49’ die nächste Hiobsbotschaft für die Flieger. Rojas versuchte auf Sechzehnerhöhe den Ball am Boden abzuschirmen, der Schiedsrichter wertete den Kontakt als Handspiel und stellte den Emmen Verteidiger mit Gelb-Rot vom Platz. Den fälligen Freistoss setzte Tonsi glücklicherweise über das Emmer Gehäuse. Wer nun aber dachte, die Emmer stehen hinten rein, hatte sich geschnitten. Weiter hielt man auch mit einem Mann weniger mindestens ebenbürtig dagegen und in der 65’ belohnte man sich für den Aufwand. Der eingewechselte Britschgi bediente mit einem Steckpass König, welcher aus 16 Metern trocken zum 2:1 für die Gastgeber vollendete. Die absolute Überzeugung, an welcher es in den letzten Spielen der Flieger oft gemangelt hat, war nun in jeder Aktion zu spüren. Man verteidigte beherzt und liess Ascona kaum zu zwingenden Chancen kommen. In der 82’ wurde Borges von Asconas Giaccari rotwürdig malträtiert. Zum Leidwesen der Emmer hatte man schon zuvor alle Wechselmöglichkeiten ausgeschöpft, ergo verbrachte man ab dann sogar einige Minuten zu neunt. In der 85’ kommt dann Britschigi am Rande des Sechzehners zum Ball. Sein Abschluss schlug unten links im Ascona Tor zum umjubelten 3:1 für die Emmer ein. Ab diesem Zeitpunkt war das Spiel gelaufen. Nach Behandlung konnte auch Borges noch die restlichen Minuten auf den Platz zurückkehren und die einzige Grosschance für Ascona in der 89’ konnte von Bäuerle vereitelt werden.
So steht nach einem verrückten Spiel ein 3:1 Sieg für die Flieger, welche an diesem Abend ihr ganzes Herzblut auf dem Feldbreiteplatz liessen. Es sind die Momente, für welche Fussball gespielt wird, für welche wir Fussball so sehr lieben.
Nun erwartet den SCE nächsten Samstag ein schwieriges Auswärtsspiel in Zug, wo man ein nächstes Mal alles in die Waagschale werfen wird, um Punkte zu ergattern.
(Autor: Yanick Bäuerle)